to be quiet in a nonquiet situation
ROMAN PFEIFER / KAMMERELEKTRONIK
Konzertperformance für Klavier, Toypiano, Schreibmaschine, Tanz, Elektronik und Licht
„With the ego pressure off, any issue seems unstressful, whether the audio is turned up
louder than some can bear, or whether the sounds seem less interesting than the ideas,
or the limits of attention are ignored as if they don’t matter.“
(M.C. Richards)
„That music can dehierarchize, insofar as nothing, any aspect of sound, silence, sound-
source, performer, audience, composer, is subsidiary, and everything makes a difference,
has its own particular existence, is equally respected: democracy.“
(Christian Wolff)
Ein Theater, das gleichermaßen Auge und Ohr anspricht („I try to make definitions that won’t exclude.“ – John Cage) und in dem Musik zuerst einmal eine Aktivität, eine Handlungsweise ist. Ein Zusammensein von Klängen und Menschen, das nicht mehr und nicht weniger möchte als zu versuchen, den Hörer in den Moment zu versetzen, in dem er sich befindet. Eine Musik, die sich mühelos zwischen den Kategorien bewegt: von Dauer über Rauschen und Farbe, zu etwas, das normalerweise nicht als musikalisch angesehen wird (eine Bewegung mit dem Fuß, eine Funkübertragung), von einem bestimmten hohen B zu einem unbestimmten Klang bis zum Fehlen von festgelegten Klängen („all the sounds we don’t intend“ – John Cage) – von Lärm zu Stille.
Kammerelektronik nimmt John Cages indeterminierte Werke und Aufführungen der 1960er Jahre (Disciplined Actions, Walks, Theatre Pieces, Solos, Variations) zum Anlass für ein Pastiche (etwas, das offen das Werk eines anderen Künstlers imitiert). Eine Konzertperformance, in der Prozesse wichtiger als Ergebnisse sind und die versucht, diese experimentelle Kunst und ihre Nachwirkungen und Reichweiten neu zu denken.
Die Geräusche und der Lärm („When we ignore it, it disturbs us. When we listen to it, we find it fascinating.“ – John Cage), die diese Situationen kennzeichnen, setzen Energien frei, sind eine Ermutigung für Neues und schaffen Raum für Unsichtbares und Überhörtes, fördern Gegenseitigkeit, Durchlässigkeit und Andersdenken.
Uraufführung
Dauer: ca. 60 Minuten
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Roman Pfeifer
Komposition
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Florian Zwißler
Elektronik
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Linda Nordström
Tanz
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Marlies Debacker
Klavier
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Rie Watanabe
Schlagzeug
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Simon Hartmann
Tanz
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Nicolás Kretz
Lichtregie
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André Weisse
Klangregie
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Sophia Spies
Kostüm