Hanabi-Fu

LEA LETZEL

10.04.2022

Clouth 104 / Theaterraum

17:30

freier Eintritt

Notationen sind Handlungsanweisungen. Sie legen fest, wann was zu geschehen hat. Dabei folgen sie einem Code, den man kennen muss, um sie zu entziffern. Aber sie haben auch (fast) immer eine ikonische Dimension, die weniger gelesen als gesehen und intuitiv umgesetzt werden muss. Notiert werden kann so nicht nur Musik, sondern auch ganz andere Abläufe wie Tanz oder Feuerwerk.

Das Feuerwerk, bei dem naturwissenschaftliche und künstlerische Aspekte zusammenkommen und das als Kriegs- und Festinszenierung immer auch eine gesellschaftliche Dimension hat, bildet eine Konstante in der Arbeit von Lea Letzel. Bei einem Stipendium in Japan entdeckte sie die Hanabi-Fu-Notation des Chemikers und Feuerwerkers Takeo Shimizu. Auf den ersten Blick sieht diese Notation aus wie eine musikalische Partitur, aber sie legt natürlich neben der zeitlichen Abfolge ganz andere Dinge fest: wie hoch die Raketen steigen, wie groß die Explosionen sind, welche Farbe und Form sie haben.

Wie lässt sich das Sichtbare, das selbst Sichtbares darstellen soll, in Hörbares umsetzen? Die Installation, bei der unterschiedliche große Becken in verschiedenen Höhen im Raum verteilt aufgehängt sind, wirkt wie die eingefrorene Rekonstruktion eines Feuerwerks, bei der der Klang der Becken im Potentiellen bleibt.

 

Dauer: 20 Minuten

Künstler*innen

  • Lea Letzel

    Konzept und Pyrotechnik

  • Florian Zwißler

    Elektronik und musikalische Umsetzung

  • Akiko Ahrendt

    Violine und musikalische Umsetzung